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Etwa 100.000 Katzen sterben jährlich allein in Deutschland an FIP

 Impfung kann viel Leiden verhindern

Seit einigen Wochen erkunden unsere kleinen „Frühjahrskatzen“ ihre Welt und sammeln spielerisch ihre ersten Erfahrungen. Für alle Katzenliebhaber ist dies jedes Jahr immer wieder ein herrlicher Anblick. Doch diese Idylle kann trügerisch sein, denn gerade den Allerkleinsten droht in ihren ersten Lebenswochen eine große Gefahr. Sie werden von einer tödlichen und in Deutschland sehr weit verbreiteten Infektionskrankheit, der Felinen Infektiösen Peritonitis (FIP) bedroht.

„FIP“ heisst übersetzt soviel wie „Ansteckende Bauchfellentzündung der Katze“. Leider handelt es sich bei der FIP nicht nur um eine vorübergehende Entzündung des Bauchfells, nein, das Krankheitsbild der FIP ist sehr vielgestaltig und auch für den erfahrenen Tierarzt oft schwer zu erkennen.

Viele Katzenbesitzer wissen um die große Gefährdung ihrer Lieblinge und lassen ihre Katzen deshalb durch Impfung schützen.

Viele offene Fragen und Ängste bewegen Katzenbesitzer jedoch, wenn sie den Namen FIP hören, so z. B.:

Was verbirgt sich hinter diesen 3 Buchstaben? Was ist das für eine Krankheit? Kann auch meine Katze an FIP erkranken? Ist die FIP-Erkrankung heilbar? Wie kann ich meine Katze vor FIP schützen?

Viele Fragen auf die die Wissenschaftler heute, 35 Jahre nachdem der Erreger der FIP, das FIP-Virus entdeckt wurde, teilweise immer noch keine Antworten haben.

Sicher ist jedoch, dass das Risiko für Katzen, an FIP zu erkranken, häufig unterschätzt wird. Nach aktuellen Schätzungen sterben jährlich allein in Deutschland etwa 100.000 Katzen an dieser unheilbaren Katzenkrankheit. Der bekannte Virologe Prof. Dr. Hans Lutz von der Veterinärmedizinischen Universität in Zürich geht davon aus, dass die FIP bei Katzen, die jünger als ein Jahr sind, die häufigste Todesursache darstellt.

Woran erkenne ich, dass meine Katze an FIP erkrankt ist?

FIP hat leider sehr viele Gesichter. Eine FIP-Erkrankung beginnt häufig mit einem eher harmlosen Fieber. Häufig hat die Katze auch wenig Appetit und ist schlapp. Wie eine FIP danach weiter verläuft, hängt sehr stark davon ab, wie viele der tödlichen FIP-Viren die Katze aufgenommen hat und wie ihr Immunsystem auf diese Krankheitserreger reagiert.

Bei den ganz kleinen Katzen verläuft die FIP meistens sehr schnell. Die Tiere bekommen ein struppiges Fell und magern sehr stark ab. Ein aufgetriebener, flüssigkeitsgefüllter Bauch ist häufig die Folge. Diese Kätzchen sterben dann meist innerhalb von wenigen Tagen oder Wochen.

Bei älteren Katzen kann das Krankheitsbild FIP ganz anders aussehen. Von außen auch vom Tierarzt praktisch nicht erkennbar, befallen die FIP-Viren Leber, Niere, Herz und andere lebensnotwendige Organe und zersetzen diese ganz langsam. Immer wiederkehrende Fieberschübe und eine andauernde Appetitlosigkeit können auch hier auf eine FIP hindeuten. Die Erkrankung lässt sich jedoch durch äußere Untersuchung nicht völlig eindeutig identifizieren. Um den Verdacht einer FIP-Erkrankung auszuschließen oder zu erhärten, muss der Tierarzt eine intensive Blutuntersuchung vornehmen. Doch selbst diese tiefer gehenden Untersuchungen führen häufig zu keinem für den Katzenbesitzer befriedigenden Ergebnis. In der eindeutigen Diagnose der FIP liegt auch heute nach wie vor eines der Hauptprobleme dieser Katzenkrankheit. Einen spezifischen Test, mit dem zweifelsfrei festgestellt werden kann, ob eine Katze tatsächlich mit dem FIP-Virus infiziert ist oder nicht, gibt es derzeit leider immer noch nicht. Es gibt doch aber einen FIP-Test, werden Sie vielleicht fragen?

Dieser sog. „FIP-Test“ ist leider ein sehr ungenauer Test und kann dem Tierarzt lediglich einen Hinweis darauf geben, ob eine FIP-Infektion wahrscheinlich ist oder nicht! Eine verlässliche Aussage, ob eine Katze mit dem FIP-Virus infiziert ist oder nicht kann damit leider nicht getroffen werden.

Kann auch meine Katze an FIP erkranken?

Prinzipiell kann sich jede Katze mit dem FIP-Virus infizieren. Die Ansteckung erfolgt vor allem über den direkten Kontakt zwischen zwei Katzen, kann aber auch über gemeinsam benützte Katzentoiletten erfolgen. Gerade im Kot infizierter Katzen können die FIP-Viren bis zu zwei Wochen infektiös bleiben. Dies bedeutet, dass die größte Gefahr, sich mit dem FIP-Virus zu infizieren, für die Tiere besteht, die entweder Auslauf nach draußen haben oder zusammen mit mehreren Katzen gehalten werden. Jedoch können Einzelhaltung oder völlige Ausgangssperre die Katze nicht vor einer FIP-Ansteckung schützen, sie können das Risiko höchstens minimieren. Auch Katzen, die aus einem Haushalt stammen, mit nur einer einzigen Katze, die sich ausschließlich in der Wohnung aufhielt, sind bereits an FIP gestorben.

Welche Katzen sind am gefährdetsten?

Ganz junge und ganz alte Katzen sind am anfälligsten für FIP-Viren. Bei älteren Tieren ist das Immunsystem häufig geschwächt, was dem FIP-Virus ein Eindringen und Ausbreiten erleichtert, das noch völlig unerfahrene Immunsystem der ganz jungen Katzen wird meist von der Masse der FIP-Erreger regelrecht überrannt.

Gerade diese Katzen, die ein Jahr oder jünger sind, sind die Spitzenreiter dieser traurigen Statistik.

Wie also kann ich meine Katze vor FIP schützen?

Gerade in Haushalten mit mehreren Katzen senkt das regelmäßige Reinigen der Katzentoilette die Infektionsgefahr. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass selbst beste Hygiene alleine nicht ausreicht, um FIP-Infektionen sicher zu verhindern.

Seit einigen Jahren gibt es in Deutschland einen FIP-Impfstoff, mit dem der FIP-Virus überlistet wurde. Dieser Impfstoff wird nicht wie die anderen Katzenimpfstoffe gespritzt, sondern ganz sanft auf und in die Katzennase geträufelt. Er bildet an der Haupteintrittspforte des Virus eine Virusblockade und verhindert so das Eindringen des tödlichen Erregers in die Katze. Zum anderen bilden die Katzen FIP-spezifische Abwehrzellen aus, die das Virus auch im Körper der Katze neutralisieren.

Denken Sie also daran, wenn Sie mit ihrer kleinen Katze zum Tierarzt gehen. Sprechen Sie ihren Tierarzt auf die FIP an und fragen Sie ihn, wie Sie ihre Katze am besten gegen FIP schützen können.

 

Veröffentlichung der Firma Pfizer GmbH

Mit freundlicher Genehmigung von Frau de Fries prakt. Tierärztin